Boden und Standort
Ideal sind leichte, gut erwärmbare Böden mit guter Wasserführung. Auf trockenen Standorten ist eine Beregnung erforderlich. Steinige Böden sind ungeeignet aufgrund der niedrigen Drusch- tiefe bei der Ernte.
Klima
Sehr frühe Sorten der Reifegruppe (000) wie unsere Sorte OBELIX eignen sich für Körnermaislagen K 230–250 sowie Nicht-Gunststandorte. Selbst in nördlichen Regionen, wie Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, führen 000-Sorten zu außerordentlich guten Ergebnissen.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt Mitte/Ende April bis Anfang Mai bei Bodentemperaturen ab 10°C. Bei schweren oder kalten Böden sollte die Aussaattiefe 2cm, bei leichten Böden 3–4cm betragen. Frühe Sorten (00) und sehr frühe Sorten (000) werden mit einer Saatstärke von ca. 70 Körnern ausgesät. Hierfür eignen sich sowohl Einzelkornsaat als auch eine sorgfältige Drillsaat. Angestrebt werden 60–65 Pflanzen/m².
Saatgutimpfung
Knöllchenbakterien (Bradyrhyzobium japonicum) versorgen die Sojapflanze mit Stickstoff. Beim Erstanbau ist eine Impfung nötig. Entweder als Kontaktimpfung oder als Bodenimpfung. Wobei die Kontaktimpfung beim Erstanbau zu bevorzugen ist.
Düngung
Phosphor, Kali und Magnesium müssen nach Nährstoffentzug gedüngt werden. Eine Stickstoff-Startdüngung ist nicht notwendig, sie würde die Knöllchenbildung ausbremsen.
Unkrautregulierung
Die Eindämmung von Unkräutern ist entscheidend für den Anbauerfolg, da Soja eine langsame Jugendentwicklung und einen späten Bestandesschluss aufweist.
Vorfrucht und Fruchtfolge
Die Vorfrucht sollte wärmeliebende, spätkeimende Unkräuter unterdrücken und einen nur geringen Nmin-Gehalt im Boden zurücklassen. Ein Befall mit Sklerotinia ist möglich, deshalb sollte eine 4-jährige Anbaupause zu Wirtspflanzen wie Raps, Sonnenblume u.a. eingehalten werden. Soja ist begrenzt selbstverträglich. Sofern keine Fruchtfolgekrankheiten auftreten, ist eine Selbstfolge von Soja und die Nutzung der bereits im Boden etablierten Knöllchenbakterien möglich.
Ernte und vermarktung
Die Ernte findet ab Mitte September bis Oktober statt. Die Blätter sind gelb bzw. meist abgefallen. Die Körner rascheln in den Hülsen. Die ideale Kornfeuchte zum Dreschen sind 14–20%. Eine Lagerung ist ab 13% möglich. Durch die hohen Fettgehalte (18–20%) sowie hohen Eiweißgehalte von ca. 40% stellen in Deutschland produzierte Sojabohnen ein hochwertiges GVO-freies Lebens- und Futtermittel dar.
Eigenschaften
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Reife vergleichbar mit Körnermais K 230–250
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60–70 Pfl./m²
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Frühe und sichere Kornausreife bei geringer Kornfeuchte zur Ernte
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Ausgesprochene Frohwüchsigkeit
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Abreife ohne Verzögerung
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Enorme Kältetoleranz zur Blüte
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Sehr gute Standfestigkeit
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Guter Eiweißgehalt
Sortenversuche Sojabohnen im Ökologischen Landbau
Verrechnung der Standorte Klein-Süstedt (NDS), Wallenhorst (NDS) und Auweiler (NRW) der Jahre 2016/17
Sorte | Ertrag (86 % TM) rel. zum Standardmittel | Rohprotein (% TM) |
---|---|---|
Merlin |
99,3 |
41,0 |
Amandine |
92,3 |
43,2 |
Obelix |
104,2 |
42,5 |
Amarok |
103,7 |
42,9 |
Abelina |
103,7 |
41,2 |
Alexa |
98,2 |
43,5 |
Viola |
99,0 |
42,0 |
ES Comandor |
94,5 |
43,3 |
Regina |
91,0 |
42,4 |
Quelle: verändert nach Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Fachbereich Ökologischer Landbau 2017