Eine gute Saat ist das A und O im Maisanbau

10.03.2020

Neben der richtigen Maissorte, welche optimal an die Klima- und Bodenbedingungen sowie die Nutzungsrichtung angepasst sein sollte, kommt der Saatbettvorbereitung im Maisanbau eine ganz entscheidende Bedeutung zu.

Die Maiszüchtung hat in den letzten Jahren gravierende Fortschritte in vielen Bereichen erzielen können. Als erstes fällt hier selbstverständlich der Ertrag ins Auge, aber auch eine höhere Kältetoleranz, eine bessere Jugendentwicklung, eine höhere Verdaulichkeit, höhere Erträge bei niedrigeren Reifezahlen oder eine geringere Anfälligkeit ggü. Krankheiten wie Pilzkrankheiten seien genannt. Das führt dazu, dass sich der Maisanbau immer weiter ausdehnt, sowohl in neue Regionen, als auch jahreszeitlich. Wo ursprünglich eine Aussaat Anfang bis Mitte Mai normal war, wird heutzutage Mitte April gesät. In Gunstlagen sogar noch früher, in Österreich spricht man mittlerweile von Mitte März. Gerade die Entwicklung der letzten Jahre mit einem trockenen Frühjahr und einer extremen Frühsommertrockenheit wird diese Tendenz eher noch verstärken.
Maisaussaat Traktor mit Maislegegeraet

Neben der Bestandesdichte sind natürlich viele weitere Aspekte bei der Saatbettaufbereitung von großer Bedeutung. Neben einer entsprechenden Fruchtfolge oder einer geeigneten Zwischenfrucht sind die Arbeitstiefe oder der richtige Aussaattermin wichtige Stellschrauben bei der Maisaussaat.

Ein Überblick:

  • Keine Bodenbearbeitung, wenn die Böden zu nass sind.
  • Arbeitstiefe der Grundbodenbearbeitung: 15 bis 25 cm: „so fein wie nötig und so rau wie möglich“.
  • Lockerung nur bis auf Sätiefe.
  • Unkraut und organischen Dünger einarbeiten.
  • Bodentemperatur > 8° C in 5 cm Tiefe.
  • Bodenschluss des Saatkorns gewährleisten. Ggf. Saatbett ggf. rückverfestigen
  • Keine zu frühe Aussaat, Spätfröste!
  • mittlere Aussaattiefe: 5 cm; leichter Boden: 5-6 cm, schwerer Boden: 4 cm
  • Ablagetiefe der Sämaschine kontrollieren!
  • frühere Aussaat: flachere Ablage
  • spätere Aussaat: tiefere Ablage
  • Feldaufgang unter 20 Tagen anstreben
  • Mittlere Bestandesdichte: 8 – 9 Pflanzen, nicht mehr! Ein Zuschlag von 10 % auf die Aussaatmenge.
  • Je geringer die Bestandesdichte, desto besser die Abreife. Es gilt je leichter der Boden und je schlechter die Wasserversorgung, desto eher muss die Bestandesdichte nach unten angepasst werden.
  • Bei der Aussaatmenge die Aufgangsverluste berücksichtigen!
  • Gerätekombinationen einsetzen, um Überfahrten einzusparen

Mais-Jugendpflanze

Maislegemaschine

Die Grenzen der Tropenpflanze Mais lassen sich jedoch nicht unbeschränkt verschieben. Daher steigt die Bedeutung einer guten Saatbettaufbereitung an, um die Risiken so niedrig wie möglich zu halten.

Der Bestandesdichte fällt hierbei eine besondere Rolle zu. Durch die intensive Weiterentwicklung der Maissorten in der Züchtung einerseits und der zunehmenden Frühsommertrockenheit werden viele Bestandesdichten immer noch zu hoch gewählt. Hochertrags-Maissorten benötigen Ressourcen (wie Nährstoffe & Wasser, aber auch Licht), um ihre Genetik und ihr Potenzial optimal auf das Feld bringen zu können. Eine Nichtausschöpfung dieser Ressourcen kann nicht durch eine höhere Bestandesdichte kompensiert werden! Schlimmer noch, sie korreliert negativ, da sich in Prozessen wie in einem schnelleren Längenwachstum beim Kampf um die Ressource Licht niederschlägt. Infolgedessen wird ein dünnerer Stängel und ein höherer Kolbenansatz ausgebildet, was sich negativ auf die Standfestigkeit der Maissorten auswirkt. Andere Entwicklungen wie eine schlechtere Bestäubung, eine schlechtere Kolbenausbildung aufgrund geringerer Ressourcen, womöglich eine geringere Ausbildung des Blattapparats und am Ende der Vegetation eine weniger vorhersehbare Abreife (zu früh bei Trockenheit, zu spät bei nassem Klima) sind weitere negative Begleiterscheinungen.

Wir empfehlen daher für unsere Maissorten eine Aussaatstärke von 8-9,5 Körner pro m². Die Aussaatstärke in Maiskörnern bildet hierbei nicht die Bestandesdichte (Pflanzen/m²) ab, da mit einem Feldaufgang von ca. 95 % gerechnet wird, auf Grenzstandorten von 90 %. Somit ist die Aussaatstärke höher als die Bestandesdichte. Die genaue Aussaatstärke für unsere Maissorten für deinen Standort rechnet dir gerne dein farmpartner oder Regionenleiter aus.

Bei weiteren Fragen und Anregungen wende dich gerne an unsere Regionenleiter.

Genauso helfen wir Ihnen gerne bei der Suche nach der passenden Maissorte oder Zwischenfrucht sowie bei allen Fragestellungen rund um den Maisanbau.

Maislegerät im Einsatz

Maisfeld mit Jungpflanzen