Die richtige Bodenbearbeitung, Aussaat und Bestandesdichte für den Anbau von Futtermais

Bodenbearbeitung, Aussaat und Bestandsdichte

Ein gut vorbereiteter Boden und eine passende Aussaat sind wichtige Erfolgsfaktoren im Maisanbau. (Bild: stock.adobe.com – oticki)

Für den Anbau von Futtermais kommt es weniger auf die Bodenart als vielmehr auf die Bodenstruktur an.

Deshalb ist schon vor der Aussaat des Maissaatgutes auf eine angemessene Bodenbearbeitung zu achten. Auf diese Weise können typische Auflaufkrankheiten vermieden werden, so etwa der Fusariumbefall, welcher zum Absterben der Keimlinge und Jungpflanzen führt.

Zwar kann dem mit einer Beizung entgegengewirkt werden. Eine Garantie gegen Pilzbefall ist diese jedoch nicht, was die richtige Bodenbearbeitung im Vorfeld umso wichtiger macht.

Bodenbearbeitung: Konventionell vs. konservierend

Bei der Bodenbearbeitung können zwei Arten unterschieden werden

  • konventionelle Bodenbearbeitung
  • konservierende Bodenbearbeitung

Konventionelle Bodenbearbeitung

Die konventionelle Bodenbearbeitung erfolgt insbesondere auf leicht bearbeitbaren und sandigen Böden und bevorzugt auf diesen eine Frühjahrsfurche. Auf Böden mit schwächerer Struktur kann durch regelmäßiges Pflügen das Ertragspotenzial gesichert und gesteigert werden. Mehr organische Masse gelangt so in den Krumenbereich und hilft dabei, das Wasserspeichervermögen des Bodens zu verbessern. Bei lehmig-tonigen Böden wiederum ist es empfehlenswert, zur Ausnutzung der Frostgare im Winter zu pflügen.

Konservierende Bodenbearbeitung

Kennzeichnend für die konservierende Bodenbearbeitung ist, dass eine Mulchschicht der Vorfrucht auf dem Boden verbleibt. Überall dort, wo der Boden aufgrund der Bodenerwärmung bearbeitet werden soll, erfolgt – beispielsweise mittels einer Kreiselegge – die Mulchsaat mit der Saatbettbereitung. Dies gilt allerdings nicht für schwer zu bearbeitende Böden. Hier ist eine direkte Mulchsaat deutlich vorteilhafter, auch wenn bei schlechten Bedingungen die Gefahr einer Ertragsdepression besteht.

Eine dritte Variante der konservierenden Bodenbearbeitung ist das sogenannte Strip-Till-Verfahren. Dabei wird nicht der komplette Boden, sondern ein ca. 20 cm breiter Streifen im Abstand der Maisreihen in die Stoppeln bzw. den abgefrorenen Zwischenfruchtbestand bearbeitet. Anschließend wird mit GPS-Einsatz in diese Streifen in der Regel Gülle eingebracht. Zwischen den Streifen bleibt die Mulchschicht unbearbeitet und schützt den Boden vor Verdunstung und Erosion.

Aussaat: Wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Maisaussaat

Mais stellt an das Saatbett verhältnismäßig hohe Anforderungen. Insbesondere sollte es verdichtungsfrei sein und eine gute Erwärmung, Durchlüftung sowie Wasserführung aufweisen. Weiterhin sind für eine erfolgreiche Maisaussaat folgende Faktoren zu beachten:

  • Bodentemperatur > 8 °C
  • Ausreichende Feuchtigkeit im Bodenhorizont
  • Richtwerte für Aussaattiefe:
    • Leichte Böden: 5 bis 6 cm
    • Schwere Böden: 4 cm
  • Richtwerte für Ablage:
    • Frühere Aussaat: flachere Ablage
    • Spätere Aussaat: tiefere Ablage
  • Guter Bodenschluss

Überaus wichtig ist zudem die Wahl des Aussaatzeitpunktes. Hierbei gilt die Faustregel: Aussaat so früh wie möglich, aber so spät wie nötig! Während eine zu frühe Aussaat eine schlechtere, verzögerte Keimung und folglich einen unregelmäßigen Feldaufgang nach sich zieht, verkürzt sich durch eine zu späte Aussaat die Vegetationszeit, was zu mangelhafter Erntereife mit einhergehenden Qualitätsverlusten führen kann. Außerdem kann bei einer zu späten Aussaat je nach Witterung der Boden strukturelle Schäden davontragen.

Nicht zuletzt ist der Aussaatzeitpunkt entscheidend für die Feldaufgangsperiode, die möglichst weniger als 20 Tage andauern sollte. Ansonsten steigt das Risiko für Schäden an den Keimlingen deutlich. In Abhängigkeit von der Witterung findet die Aussaat meistens von Mitte April bis Mitte Mai statt. In dieser Zeit ist für das Maissaatgut auch die Gefahr durch Spätfröste überschaubar.

Bestandesdichte: Wesentliches Kriterium für die Bestimmung der Aussaatmenge

Die Bestandesdichte hängt vom Kornabstand in der Reihe sowie vom Reihenabstand ab. Üblicherweise liegt die Bestandesdichte zwischen 7 und 11,5 Pfl./m². In diesem Bereich richtet sie sich primär nach dem Boden und der Wasserversorgung des Standorts, wobei gilt: Je leichter der Boden ist und je schlechter die Wasserversorgung ausfällt, desto eher ist die Bestandesdichte nach unten anzupassen.

An der Bestandesdichte bemisst sich im Wesentlichen die Aussaatmenge, also die Kornzahl pro Hektar oder pro Quadratmeter. Allerdings müssen bei der Aussaatmenge immer auch Aufgangsverluste mit einkalkuliert werden. Diese können aus biotischen oder abiotischen Faktoren resultieren, etwa Pilzbefall der Keimlinge, Fritfliegen- oder Drahtwurmbefall, Vogelfraß oder Beeinträchtigungen durch Schlepper und Ausbringtechnik im Zuge von Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen.

Bewährt hat sich für die Aussaatmenge ein Verlustzuschlag von ca. 10 % der empfohlenen Bestandesdichte. Ist der Aussaatzeitpunkt sehr früh angesetzt bzw. die Standortbedingungen vergleichsweise ungünstig, ist ein höherer Verlustzuschlag von 12 bis 15 % sinnvoll. Verspätet sich die Aussaat, sind hingegen ca. 5 % Verlustzuschlag ausreichend.

Hintergrund: Was sind Ursachen für einen mangelnden Feldaufgang?

Die zuvor angestrebte Bestandesdichte wird nur erreicht, wenn Feldaufgang und Bestandsentwicklung komplikationslos verlaufen. Diesen Prozess können allerdings verschiedene Faktoren negativ beeinflussen.

Ursachen für geringen Feldaufgang auf Teilflächen:

  •  Schlechte Bodenverhältnisse und schlechte Witterung (zum Beispiel Verdichtungen, trockene oder vernässte Stellen und unterschiedliche Temperaturen durch Senken oder Kuppen im Gelände)
  • Unterschiedliche Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit
  • Tierische Schädlinge (zum Beispiel Vogelfraß, Drahtwurmbefall)

Ursachen für geringen Feldaufgang auf Großflächen:

  • Unterschiedlich entwickelte Keimlinge (zum Beispiel durch ein zu klutiges oder lockeres Saatbett, fehlerhafte Kornablage, Luftmangel nach Vernässung oder Verschlämmung, Fraßschäden durch Insekten und Vögel)
  • Fehlende Körner (zum Beispiel durch falsch gewählte Säscheibe oder falschen Luftdruck)
  • Fehlende Keimlinge in den Reihen (zum Beispiel durch verdichtete Fahrspuren, Staunässe, Schäden durch Maßnahmen zur Unkrautregulierung, unzureichende Saatgutabdeckung, Fasanenfraß)
  • Nicht gekeimte Körner (zum Beispiel aufgrund ungünstiger Keimbedingungen, mangelhaften Saatbettes, überlagerten Restsaatgutes oder Saatgutmängeln)

Einige der Ursachen lassen sich durch eine saubere Bodenbearbeitung, wie oben beschrieben, vermeiden. Auch qualitativ hochwertiges Maissaatgut sorgt für einen guten Feldaufgang, insbesondere wenn das Saatgut mit einer Beize behandelt wurde.

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